Das Soziale Netzwerk Instagram boomt. Mehr als drei Stunden täglich verbringen wir im Durchschnitt auf dieser Plattform. Kein Wunder – seit den Anfängen im Jahr 2010 hat sich die App zum aktuell beliebtesten social media Dienst entwickelt. Aus einem Pool schöner Bilder ist mittlerweile ein Haifischbecken geworden. Influencer, Blogger und Unternehmen kämpfen mit dem Algorithmus – die Zeiten, in denen alle Post in der Timeline jedes Followers auftauchten, sind längst vorbei. Kaum jemand erzielt ohne Instagram Werbung zu schalten nennenswerte Ausspielungen, auch wenn gutes Storytelling, Authentizität und schöne Bilder die Reichweite erhöhen. Instagram macht es uns leicht: Eine erfolgreiche Kampagne lässt sich in zehn schnellen Schritten aufsetzen.
1. Starte niemals ohne ein Ziel
Sei dir im Klaren darüber, was du erreichen willst. Denn der Facebook Anzeigenmanager lässt dich tatsächlich nur eine Instagram Werbung schalten, wenn du ein Ziel definiert. Im ersten Schritt des Kampagnen Set-ups hast du die Wahl zwischen diesen Zielen:
Awareness – Bekanntheit
Consideration – Erwägung
Conversion – Verkäufe generieren
Das steckt im Einzelnen hinter den Zielvorgaben:
Bekanntheit
Lenke die Aufmerksamkeit auf dein Unternehmen und auf deine Produkte oder Dienstleistungen. Wofür steht deine Marke und was ist das Besondere an deinem Angebot? Wenn es dein Ziel ist, Aufmerksamkeit zu generieren, sollten Bildsprache, Text und Inhalt darauf einzahlen. Stelle deine Botschaft in den Fokus, indem du dich authentisch zeigst.
Die Reichweite steht im Mittelpunkt deiner Kampagne; du versuchst also, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Dieses Ziel ist eines der beliebtesten auf Instagram, deine Werbung konkurriert demzufolge mit vielen ähnlichen Anzeigen. Umso wichtiger ist es, mit einzigartigen Inhalten aufzufallen und nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben.
Erwägung
Dieses Ziel wählst du, wenn du eine Handlung auslösen möchtest. Deine Zielgruppe könnte z. B. einen Newsletter abonnieren, an einer Umfrage teilnehmen oder sich für ein Gewinnspiel registrieren. Immer dann, wenn du potentielle Besucher für deine Homepage oder eine spezielle Landingpage begeistern möchtest, setzt du hier den Haken.
Conversion
Willst du Instagram Werbung schalten, um etwas zu verkaufen, verfolgst du ein klares Ziel. Hier ist dein Produkt – da sind potentielle Käufer; deine Anzeige bringt die beiden zueinander. Klingt einfach? Ist es auch, wenn alle Parameter stimmen. Wie auch immer dein Ziel lautet, deine Kampagne wird nur erfolgreich sein, wenn du die richtige Zielgruppe ansprichst. Du solltest natürlich auch einen großen Augenmerk auf dein Web Design haben.
2. Finde die relevante Zielgruppe für dein Ziel
Vielleicht hat sich dein Unternehmen schon einmal mit Zielgruppen im Allgemeinen auseinander gesetzt und ihr habt bereits einige Persona erstellt? Oder ihr seid schon länger mit organischen Posts auf Instagram aktiv? Aus dieser Schnittmenge sollte sich eine Zielgruppe ergeben, die zu deinem Unternehmen passt. Auf dieser Basis erstellst du dir eine einfache Persona. Das könnte so aussehen:
Weiblich, lebt in Deutschland, 25 – 35 Jahre
Jetzt gehst du Schritt für Schritt tiefer. Analysiere genau, auf welche organischen Posts deine Follower besonders gut reagiert haben. Womit hast du bereits Leads generiert, welche Ausspielungen waren überdurchschnittlich hoch und wann hast du die meistens Kommentare erhalten?
Eine beliebte Möglichkeit, die relevante Zielgruppe für eure Kampagne zu erstellen, basiert auf bereits vorhandenen Daten. Remarketing-Optionen erlauben es dir, die Anzeige an Personen auszuspielen, die vorab bereits mit deiner Website in Kontakt waren. Beachte dabei stehts die Datenschutzrichtlinien.
Erweitere die Zielgruppe um ähnliche Personen, wenn du Instagram Werbung schalten willst, indem du die Option »lookalike audience« aktivierst. Instagram sucht auf Basis deiner Follower nach Personen, die ein ähnliches Profil haben und bei denen daher ein potentielles Interesse an deinem Unternehmen und deinem Angebot besteht.
Instagram schlägt dir verschiedene Möglichkeiten vor, um deine Zielgruppe weiter einzuschränken. Taste dich einfach näher heran und schaue, wohin es dich führt. Dabei solltest du die Größe der erreichbaren Personen im Auge behalten. Auf der rechten Seite siehst du ein Barometer, das dir eine Spanne aufzeigt, in der du dich mit deiner Zielgruppe bewegst. Das richtige Maß zu finden, erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, doch keine Sorge, du wirst nach den ersten Anzeigen schnell feststellen, welche Zielgruppe zu weit gefasst und welche zu stark eingeschränkt war. Damit du dein Budget sinnvoll einsetzt, solltest du keine Kosten an die falschen Empfänger verschwenden aber auch keine vielversprechenden verpassen.
Hast du deine Zielgruppe definiert, solltest du sie für weitere Kampagnen speichern. So kannst du, wenn du das nächste Mal Instagram Werbung schalten willst, einfach darauf zurückgreifen. Sie eignet sich auch als Basis für weitere Modifikationen. In dem Fall wählst du erst die selbe Zielgruppe aus, änderst ein paar Parameter und hast in kurzer Zeit eine weitere Zielgruppe angelegt. Damit lassen sich unterschiedliche Kampagnen testen – die beste Vorgehensweise, um langfristig erfolgreich auf Instagram zu agieren.
3. Mach deine Botschaft einzigartig
Angebliche 3.000 Werbebotschaften prasseln tagtäglich auf uns ein – die meisten davon nehmen wir gar nicht mehr wahr, nur die wenigsten verführen uns zum Kauf oder zu einer anderen Interaktion. Um innerhalb dieser Reizüberflutung aufzufallen, muss der Inhalt deine Zielgruppe perfekt ansprechen – sowohl über das Motiv als auch durch die Sprache. Hast du erst einmal festgelegt, wie du mit deinen Followern sprichst – persönlich, nahbar, herzlich oder laut, provozierend, direkt – solltest du dich verlässlich zeigen und die gewählte Tonalität kontinuierlich fortsetzen. Achte bei der Bildbearbeitung auf eine wiedererkennbare Optik. Statt deine Bilder mit Mainstream-Filtern zu bearbeiten, ist es besser, eigene Presets anzulegen und damit unverwechselbar zu werden.
Frage dich, was deine Zielgruppe interessiert und sei die Antwort. Wenn du deine Inhalte neu, spannend und authentisch verpackst, hast du schon viel erreicht. Die Analysetools von Instagram verraten dir, welche Inhalte und Layouts besser funktionieren als andere, so dass du deine Werbung kontinuierlich optimieren kannst. Instagram Werbung schalten bedeutet auch, die Kampagne ständig zu optimieren.
4. #hashtag – suchen und gefunden werden
Kaum ein Post verzichtet auf einen oder mehrere Hashtags. Seitdem wir auf Instagram nicht mehr nur Personen sondern auch Hashtags folgen können, ist deren Beliebtheit noch einmal gestiegen. Ob es besser ist, einen weit verbreiteten Hashtag für mehr Reichweite einzusetzen oder einen eigenen zu kreieren und den zu promoten, ist die Gretchenfrage im Instagram-Marketing. Beide Varianten versprechen Erfolge, doch welcher dir mehr Reichweite bringt, wirst du nur durch viel testen herausfinden. Wenn deine Zielgruppe deinen eigenen Hashtag aufgreift und beim Posten verwendet, kannst du eine Immense Reichweite generieren.
Wie sollte nun der für dich und deine Kampagne perfekte Hashtag aussehen? Kurz, prägnant und leicht zu schreiben – dann bleibt er haften. Darüber hinaus sollte er einmalig sein. Wenn du schon den Aufwand betreibst, einen eigenen Hashtag zu etablieren, sei einzigartig.
Es ist auch möglich schon bestehende Hashtags zu verwenden. Diese helfen dir ebenfalls mit deinen Posts in deiner Zielgruppe Reichweite zu erzeugen. Es ist jedoch Vorsicht geboten da mehr Hashtags nicht unbedingt mehr Reichweite erzeugen. Es könnte sogar sein das das Gegenteil eintrifft. Den wenn die durchschnittliche Interaktionsrate niedrig ist wird der Post auch weniger ausgespielt. Die Qualität des Posts macht also das meiste aus um nachhaltig & präzise Reichweite zu erzeugen.
5. Die beste Platzierung wählen
Hast du deine Instagram Werbung vorbereitet, deine Bilder oder Videos erstellt (mehr dazu unter Punkt 7), die Zielgruppe definiert und deine Sprache gefunden, wartet im nächsten Step die Frage nach der bestmöglichen Platzierung auf dich. Der Werbeanzeigenmanager bietet dir aktuell insgesamt 15 Möglichkeiten auf Facebook, Instagram, im Audience Network und im Messanger an. Wenn du dich auf Instagram beschränken möchtest, stehen Feed und Story zur Wahl. Du kannst eines von beiden wählen oder dich für beide gleichzeitig entscheiden.
6. Wie hoch ist dein Budget?
Hast du dein Maximalbudget festgelegt, verteilst du es entweder auf eine tägliche Ausspielung oder auf die gesamte Laufzeit der Kampagne. Entscheide dich, wofür du bezahlen möchtest: Linkklicks, Impressionen oder Reichweite, also pro Klick, pro Ausspielung an so viele Menschen wie möglich oder pro einmalige Ausspielung.
Wer entscheidet, wie viel du für dein Ziel bezahlst: Instagram oder du? Die Option »manuell« überlässt es dir, das maximale Gebot für eine Ausspielung oder einen Linkklick festzulegen. Der Instagram Algorithmus übernimmt das, wenn du »automatisch« auswählst. Als Leitlinie gilt: je umfassender die Konkurrenz und je übersichtlicher die Zielgruppe, desto eher ist die manuelle Gebotsfestlegung zu empfehlen. So besteht nicht die Gefahr, dass dein Gebot zu weit hochschnellt. Lege jetzt noch fest, zu welcher Zeit dein Angebot ausgespielt werden soll – verteilt über den Tag oder während einer eingeschränkten Tageszeit?
7. Welches Format ist optimal für deine Botschaft?
Instagram bietet dir vier verschiedene Formate für deine Werbung an:
Bild: Ein einfaches Bild erscheint im Instagram Feed
Karussel: 2 – 10 scrollbare Bilder erscheinen im Feed – optimal für einzelne Angebote
Video: Videos erhalten besonders viel Aufmerksamkeit, sie erscheinen ebenfalls im Feed
Story: Image und Videos erscheinen für 24 Stunden in der Story. Mit mehreren hintereinander platzierten Motiven lassen sich kurze Geschichten erzählen und Call-to-Actions platzieren.
Deine Motive müssen im Bildformat .png oder .jpg gespeichert sein, damit du sie hochladen kannst.
8. Wohin willst du dein Zielgruppe leiten – deine URL
Je nach Ziel, gibst du hier die URL deiner Website oder Landingpage ein. Für die anschließende Auswertung deiner Kampagne, z. B. über Google Analytics, muss eine sogenannte Tracking URL mit UTM Parametern ergänzt werden.
9. Die Überschrift – kurz und bündig
Verrate deiner Zielgruppe, was sie nach dem Linkklick erwartet; wecke dabei keine falschen Erwartungen. Sei wie bei jeder anderen online Werbung kreativ mit deinen Ideen und überbringe dem User schnell und Zielgerecht deine Botschaft.
10. Call to action – Aufforderung zum Handeln
Damit deine Instagram Werbung auch tatsächlich eine Interaktion auslöst, sag deiner Zielgruppe, was du von Ihnen erwartest. Fordere Sie aktiv auf, dein Angebot anzunehmen. Studien belegen, dass die Klickraten bis zu 32% höher liegen, wenn du eine klare, eindeutige Handlungsaufforderung platzierst. Instagram bietet verschiedene Optionen, z. B. »mehr erfahren«, »Kontakt«, »Download« etc. Wähle den Button, der dein Ziel am besten beschreibt. Für ein konkretes Angebot eignet sich »jetzt kaufen« oder »mehr dazu«.
Überprüfe jetzt noch einmal, ob alles richtig ist und sich nicht irgendwo ein peinlicher Fehler eingeschlichen hat. Frage Kollegen oder Freunde – damit erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu finden. Immerhin guckst du schon sehr lange auf dein Kampagnen Set-up und übersiehst dadurch vielleicht etwas. Wenn alles stimmt, kannst du deine Instagram Werbung schalten – bestätige deine Anzeige mit dem Button oder klicke auf »planen« und gib ein Startdatum an. That’s it.
Deine Kampagne ist online und du kannst dich entspannt zurücklehnen? Leider nein. Nun beginnt die Optimierungsphase. Je genauer du die Entwicklung verfolgst, desto besser.
Behalte dein Budget im Auge und sieh dir täglich die Performance an. Wer Instagram Werbung schalten will, sollte die Analysemöglichkeiten im Werbeanzeigenmanager nutzen.
Etwas mehr Komfort und Übersicht versprechen Drittanbieter. In diesen Tools lassen sich organische Posts und Paid content komfortabel nebeneinander planen, so dass die Ergebnisse übersichtlich präsentiert werden. Damit hast du viele weitere Optionen und entdeckt z. B. schneller, wie und wo du deine social media Kampagnen optimieren kannst. Größere Unternehmen behalten so auch den einheitlichen Auftritt im Blick.